Juni / Juli
Spielplan:
05. 06. (Fr.) 19:30 Uhr Uniater: #netzwerke Werkstattpräsentation/Vorpremiere
07. 06. (So.) 17:00 Uhr AL TRAN TRÁN
IMPROVICATIÓN TEATRAL Y MUSICAL
07. 06. (So.) 20:30 Uhr Uniater: #netzwerke Werkstattpräsentation/Vorpremiere
13. 06. (Sa.) 20:00 Uhr Annika Stöver: Vagina-Monologe
– von Eve Ensler
18. 06. (Do.) 20:00 Uhr Gefährliche Liebschaften von
19. 06. (Fr.) 20:00 Uhr Choderlos de laclios und
20. 06. (Sa.) 20:00 Uhr Christopher Hampton
27. 06. (Sa.) 19:00 Uhr Jonas Schütte: ROMEO VS JULIA
– Liebe auf Ableben (nach Shakespeare)
28. 06. (So.) 20:00 Uhr ALLES – Die Welt in einer Box – an einem Abend
– von Jonas Schütte
01.07. (Mi.) 19:30 Uhr Oder… Eine theatrale Komposition nach Briefen von
02.07. (Do.) 19:30 Uhr Heinrich von Kleist
http://zukunft-ostkreuz.de
infos:
Uniater: #netzwerke
Werkstattpräsentation/Vorpremiere
Schwarzlicht. Fluoreszierende Darsteller und Requisiten. Schauspiel. Tanz. Live-Musik. Aus diesen Zutaten ist ein interaktives Theaterstück entstanden, das die virtuelle Realität von social media in den konkreten Raum einer Theaterbühne übersetzt. Inhalte aus Videos, Chats, Dating-Apps oder Nutzer-Kommentaren werden zu Dialogen, Monologen und Choreografien. ZuschauerInnen sind Beobachter und Akteure zugleich und können mitentscheiden, wie eine Szene weiter verläuft.
Begleitet und kommentiert wird das Schauspiel durch live eingespielte Barockmusik, deren Sound eine Zeitreise von der frühen Neuzeit bis in fernste Zukunftsklangräume unternimmt.
Die Werkstattpräsentation #netzwerke am 5. und 7. Juni 2015 im Theater Zukunft am Ostkreuz zeigt erste Fragmente unseres Projektes. Am 23. und 25. Oktober 2015 wird das interaktive Theaterstück mit einer Rauminstallation, in der das Publikum sich frei bewegen kann, in Potsdam Premiere feiern.
Es spielen:
Egor Brobov, Elias Ehrlich, Kristin Fabig, Eva Flory, Benedikt Friedrich, Clara Grunwald, Peter Retzlaff, Manuela Villing, Naomi Webster-Grundl
Klavier: Robin Schreiber
Sounds: Simon Rienäcker
Spielleitung: Sina Schmidt
Beratung Choreografie: Christin Maerker
Eintritt: 5 €
„Die Vagina-Monologe“ von Eve Ensler
Eine dramatische Literatur-Show
Aus über 200 Interviews mit Mädchen und Frauen hat Eve Ensler mehrere
Monologe über ein Körperteil geschrieben das von Geheimnissen und Mythen
umgeben ist. Wie sieht sie aus? Wie wird sie genannt? Was wird mit ihr gemacht?
Die einzelnen Monologe regen zum nachdenken an und erzählen manchmal sachlich,
dann erotisch, auch erschreckend und dann wieder in humorvollen Tönen was
Frauen mit ihrer Vagina erleben. Eve Ensler nennt ihr Buch eine „anthropologische
Untersuchung“. Es geht um Gewalt gegen Frauen, um Missbrauch, Verstümmelung,
um Leidenschaft und Begehren, um Enttäuschung und um Geburt. Wo immer die
Vagina-Monologe vorgetragen wurden trafen sie auf reges Interesse. Eve Ensler sagt,
sie „spreche das Wort (Vagina) aus, weil es ein unsichtbares Wort ist, das Angst,
Verlegenheit, Verachtung und Ekel hervorruft.“ Es ist kein Wort das nur von Frauen
ausgesprochen werden sollte um in den normalen Sprachgebrauch zu gelangen, es
geht uns alle an – Männer wie Frauen gleichermaßen.
Die Autorin Eve Ensler, Jahrgang 1953 in NY geboren, wurde selbst bis zu ihrem
10. Lebensjahr von ihrem Vater sexuell missbraucht. Nach ihrer Abschlussarbeit am
College in Vermont, die sie über Selbstmord in der zeitgenössischen Dichtung
schrieb, wurde sie an der Yale Drama School aufgenommen. 1978 schrieb sie ihr
erstes Theaterstück, das vom Ausstieg aus der Nuklearenergie handelt. Nach
weiteren Theaterstücken schrieb sie dann 1995 die Vagina-Monologe, die sie 1996 im
Keller des Cornelia Street Café in SoHo selber vortrug. Sie erhielt für die Monologe
den Obie Award „Best New Play“ und ging anschließend mit dem Stück weltweit auf
Tournee.
Annika Stöver war die Hauptdarstellerin in LABYRINTH von Reiner Groß (Regie: Kai Lange) – der Eröffnungsinszenierung des THEATER ZUKUNFT 2013 . Als Energie geladene Spielnatur ist sie die ideale Besetzung für diese Rolle.
Regie: Friedo Stucke
Eintritt beträgt 13,00€ / erm. 7,00€. Karten gibt es an der Abendkasse
Kartenreservierung 0176 – 57861079 oder: eigene.werte@t-online.de
Theater Ayvoni
Gefährliche Liebschaften
von choderlos de laclos und christopher hampton
der stoff
Liebe ist Krieg ist Verführung ist Diplomatie. Merteuil und Valmont sind Meister in all diesen Künsten. Gemeinsam rebellieren sie gegen eine müde gewordene Gesellschaft, setzen verlogenen Moralvorstellungen ihre eigenen Spielregeln entgegen und ziehen ihr Glück daraus, das der anderen zu sabotieren. Ein Spiel, das sich unaufhaltsam verselbständigt. Zueinander hingezogen und zugleich ohne jede Bereitschaft zur Annäherung müssen beide aneinander scheitern. Sich dem anderen zu öffnen hieße, sich selbst überwinden. Verstrickt in die eigene Selbstinszenierung wird ihr Handeln alternativlos und entzieht sich ihrer Kontrolle. Am Ende verlieren alle – und können nichts dagegen tun.
der kontext
In einer Gesellschaft, die sich in Selbstdarstellung verliert und überwunden geglaubte Klassenschranken wieder herunterfährt erhält der vorrevolutionäre Intrigenroman eine neue Aktualität. Zwischenmenschliche Beziehungen als Abbild der sozialen Normen, aus denen sie hervorgehen: So wie Gesellschaft, Politik, Wirtschaft mit dem Einzelnen umgehen, so geht auch der Einzelne mit sich und seinen Mitmenschen um. Stets auf den eigenen Vorteil bedacht, von der Angst getrieben zu verlieren, von der Gier gelähmt ein besseres Angebot zu verpassen, werden Andere nicht mehr wahrgenommen. Liebe ist zu unberechenbar geworden in einer Welt der kalkulierbaren Risiken.
die inszenierung
Die Geschichte wird ihrer Zeit und ihrem Ort enthoben, konzentriert sich allein auf die Beziehungen zwischen den Figuren und die daraus entstehende Eigendynamik der Handlung. Dabei verwebt sich der Theatertext mit Passagen aus dem Briefroman, taumelt immer schneller werdend zwischen Szene und Brief, Spiel und Wirklichkeit. Zwei Akteure ringen um ihr Gleichgewicht, auf einem schmalen Laufsteg, der als Bühne dient.
das ensemble
Mit der Inszenierung von Gefährliche Liebschaften feiert das neu gegründete Theater Ayvoni sein Debüt. Die Ensemblemitglieder verbindet ihre langjährige Theatererfahrung und ihr Interesse am Geschichtenerzählen. Geschichten, die unterhalten, zum lachen bringen und gleichzeitig bewegen. In der unmittelbaren Darstellungen suchen sie nach dem Wesen des Erzählten und die Nähe zum Publikum. Mit großer Leichtigkeit und oft komödiantischem Ton wird der Zuschauer in die Erzählung hineingezogen, darf sich darin verlieren und sie am Ende mit sich nehmen.
Es spielen Johanna Malchow und Hendrik Flacke.
Regie: Markus Weber
Musik von Cellolitis, Nikolaus Herdieckerhoff
Eintritt beträgt 13,00€ / erm. 7,00€. Karten gibt es an der Abendkasse
Oder…
Eine theatrale Komposition nach Briefen von Heinrich von Kleist
ER – Niklas Luft
SIE – Janina Klinger
ES – Margarita Kaiser
Regie: Dmitry Borisov
Musik: Udi Berner
Warum ist die Jugend die üppigste Zeit des Lebens? Weil kein Ziel so hoch und so fern ist, das sie sich nicht einst zu erreichen getraute. Vor ihr liegt eine Unendlichkeit – Noch ist nichts bestimmt, und alles möglich – Noch spielt die Hand, mutwillig zögernd, mit den Losen der Urne des Schicksals, welche auch das große enthält – warum sollte sie es nicht fassen können? Sie säumt und säumt, indem schon die bloße Möglichkeit fast ebenso wollüstig ist, wie die Wirklichkeit – Indessen spielt ihr das Schicksal einen Zettel unter die Finger – es ist nicht das große Los, es ist keine Niete, es ist ein Los wie es Tausende schon getroffen hat, und Millionen noch treffen wird.